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Streunerkatze aufnehmen: Ein umfassender Leitfaden

Schwarzweiße Streunerkatze steht auf einem Stein
Inhaltsverzeichnis

Du hast bestimmt schon des Öfteren eine charmante Katze durch Deinen Garten ziehen gesehen, oder? Mit neugierigen Blicken schnuppert sie an Deinen Gartenmöbeln und trinkt aus der den Untersetzern Deiner Terrassenpflanzen. Ihr Interesse und ihre regelmäßigen Besuche lassen Dich überlegen: Braucht sie Hilfe? Ist sie hungrig und auf Futtersuche? Oder sucht sie vielleicht ein neues Zuhause?

Wenn Du darüber nachdenkst, eine Streunerkatze bei Dir aufzunehmen, zeugt das von Deinem großen Herz für Tiere. Doch sollte diese Tat gut durchdacht sein.

Neben der Klärung der Frage: Streunerkatze aufnehmen: Ja oder nein? - möchten wir Dir die Möglichkeiten aber auch Risiken aufzeigen, welche die Aufnahme einer Streunerkatze mit sich bringen kann. Aber auch, wie Du frei lebende Katzen generell unterstützen kannst. Also, los geht's:

Woran erkennst Du eine Streunerkatze?

Im ersten Schritt geht es darum herauszufinden, ob die Katze bereits ein Zuhause hat. Viele Freigänger streifen durch ihr Revier und suchen manchmal nach Streicheleinheiten oder einem Snack. Um sicherzugehen, dass es sich um eine Streunerkatze handelt, frage in der Nachbarschaft oder mache einen Aushang. Auch ein Anruf im Tierheim kann helfen, da manche Freigänger sich verlaufen und vermisst werden.

Möchtest Du die Katze versorgen? Beginne erst damit, wenn Du sicher bist, dass sie kein Zuhause hat. Wenn die Katze unterernährt wirkt, ist ein artgerechter Snack in Ordnung.

Wildlebende Katzen kommen ohne menschliche Hilfe zurecht und sind oft scheu. Versuche nie, eine wilde Katze in Dein Haus zu locken, da sie panisch reagieren könnte. Du erkennst sie daran, dass sie auch nach mehreren Begegnungen das Weite sucht oder aggressiv wird. Bei häufigen Besuchen einer solchen Katze, informiere einen Tierschutzverein, denn sie könnte Hilfe brauchen.

Darf ich eine Streunerkatze überhaupt aufnehmen?

Da in Deutschland Tiere dem Fundrecht unterliegen, musst Du eine zugelaufene Katze beim Ordnungsamt als Fund melden. Auch das örtliche Tierheim sollte informiert werden. Wenn die Katze nirgends als vermisst gemeldet ist, kannst Du in Erwägung ziehen, sie bei Dir aufzunehmen.

Denke aber daran: Ein verlorenes Tier kann bis zu sechs Monate nach Verlust zurückgefordert werden. Dies passiert jedoch selten, da die meisten Besitzer sofort nach ihrem geliebten Haustier suchen. Wenn Du sicher bist, dass die Katze in der Nachbarschaft kein Zuhause hat und weder dem Ordnungsamt noch dem Tierheim bekannt ist, kannst Du davon ausgehen, dass sie bei Dir bleiben kann.

Der Einzug der Fellnase: Die nächsten Schritte

Du hast Dich als für den Einzug der Fellnase in ihr neues Zuhause entschieden? Nun gibt es einige Dinge zu beachten, damit sich der neue Mitbewohner an sein neues Umfeld gewöhnt.

  1. Erste Schritte mit der Streunerkatze: Die ersten Tage sind entscheidend für die Eingewöhnung. Lasse Deiner neuen Samtpfote Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Sprich sanft mit ihr und biete ihr Leckerlis an, um Vertrauen aufzubauen. Vermeide hektische Bewegungen, die sie verschrecken könnten.
  2. Gesundheit und Tierarztbesuche: Ein Tierarztbesuch ist unerlässlich, um den Gesundheitszustand Deiner neuen Katze zu überprüfen. Impfungen, Entwurmung und die Kastration sind wichtige Maßnahmen, um die Gesundheit Deiner Katze und anderer Tiere zu gewährleisten. Lasse die Katze auf mögliche Krankheiten untersuchen und ihr einen Mikrochip einsetzen.
  3. Eingewöhnungsphase und Verhalten: Katzen sind einzigartige Wesen mit individuellen Bedürfnissen. Beobachte das Verhalten Deiner Streunerkatze und reagiere entsprechend. Biete ihr Rückzugsorte an und respektiere ihre Privatsphäre. Mit Geduld und Liebe wird sich Deine Katze langsam an ihr neues Zuhause gewöhnen und Vertrauen fassen.
  4. Langfristige Pflege und Betreuung: Eine langfristige Pflege ist essenziell für das Wohlbefinden Deiner Katze. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Tierarztbesuche und ausreichend Beschäftigung. Schaffe ein harmonisches Umfeld, in dem sich Deine Katze sicher und geborgen fühlt.

Die Alternative: Frei lebende Katzen unterstützen

Frei lebende Katzen haben es oft schwer, ausreichend Nahrung und Schutz zu finden. Um ihr Leid zu mindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Eine ideale Lösung ist es, an wohltätige Organisationen wie den Verein "Strassentiger Nord e.V." zu spenden.

Dieser Verein setzt sich aktiv für das Wohl der Streuner ein, indem er Futterstellen betreibt, medizinische Versorgung sicherstellt und Kastrationsprojekte durchführt. Durch Deine Spende hilfst Du direkt dabei, das Leben dieser Katzen zu verbessern und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Jeder Beitrag zählt und kann viel bewirken.

Fazit

Die Aufnahme einer Streunerkatze kann eine bereichernde Erfahrung sein. Mit Geduld und Liebe entsteht eine tiefe Verbindung, die Deinem Leben Freude und Wärme bringt. Dennoch gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: Überprüfe stets, ob die Katze ein Zuhause hat, melde sie beim Ordnungsamt und lass sie tierärztlich untersuchen.

Sei darauf vorbereitet, dass einige Streuner möglicherweise nie ganz zahm werden und spezielle Bedürfnisse haben. Indem Du diese Herausforderungen annimmst und Dich darauf einstellst, kannst Du eine sichere und liebevolle Umgebung schaffen, in der sowohl Du als auch Deine neue Samtpfote glücklich und geborgen leben könnt.

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